Ventilsitzring

Aufgabe des Ventilsitzrings

Der Ventilsitzring bildet zusammen mit dem Ventil eine Abdichtung des Verbrennungsraums. Bei geöffnetem Ventil soll ein möglichst großer Querschnitt des Einlass- bzw. Auslasskanals freigegeben werden, um einen schnellen und vollständigen Gasaustausch zu ermöglichen. Bei geschlossenen Ventil soll eine perfekte Abdichtung hergestellt werden. Der Auslassventilsitzring übernimmt außerdem einen Großteil der Wärmeabfuhr des Auslassventils.

Materialien

Die Anforderungen an das Material von Ventilsitzringen ist bei Otto-Motoren am Besten historisch zu betrachten.
In den 60er und frühen 70er Jahren gab es viele Großserien-Motoren mit Ventilsitzringen aus einfachem Grauguss. Genauer gesagt waren in den Zylinderköpfen keine Ventilsitzringe eingesetzt, es wurde einfach das Material des Zylinderkopfes als Ventilsitz benutzt. Dies hat aus drei Gründen gut funktioniert:

Die Literleistung der Motoren war begrenzt. Die über die Ventilsitzringe abzuführende Wärmemenge war entsprechend klein. Das Gemisch eher fett.
Die Abgaswerte waren nicht so gut wie heute, die Verbrennung war unvollkommen. Verbrennungsrückstände haben auf den Ventilen und Ventilsitzen für Schmierung gesorgt.
Im Benzin waren Bleiverbindungen enthalten. Diese haben hervorragend Ventile und Ventilsitze vor Verschleiß geschützt.

Motoren mit Aluminium-Zylinderköpfen (z.B. VW Käfer) hatten auch damals schon Ventilsitzringe.

Mit steigenden Motorleistungen wurden die Ansprüche an die Ventilsitzring-Materialien größer. Insbesondere nach der Einführung von bleifreiem Kraftstoff. Besondere Anforderungen liegen bei modernen Fahrzeugen mit Sonderkraftstoffen wie LPG und CNG vor. Hier sind nun auch keine Additive im Kraftstoff vorhanden und die saubere Verbrennung moderner Motoren hinterlässt keine verschleißmindernden Verbrennungsrückstände.

Sehr ausführliche Informationen zu Ventilsitzringen erhalten unter folgender Adresse:

http://www.motorlexikon.de/?I=9343

Ventilsitzringe für LPG / CNG

Zusätzlich zu den im freien Handel erhältlichen Ventilsitzringen steht uns eine neue Materialsorte zur Verfügung.

PM-Material kupferinfiltriert 45 HRC

Hochverschleißfester PM-Stahl für LPG- bzw. CNG-Anwendungen. Die große Härte von über 45 HRC und intermetallische Phasen und Sonderkarbide sorgen in Verbindung mit eingelagerten Hochtemperaturfestschmierstoffen für die besondere Verschleißfestigkeit. Die Poren des gesinterten Materials sind mit Kupfer gefüllt. Dadurch ergibt sich eine verbesserte Wärmeabfuhr.
Insbesondere für Auslassventilsitzringe bei hochbelasteten Zylinderköpfen mit mechanischer Ventilspieleinstellung geeignet.

eigene Fertigung von Ventilsitzringen

Für die Vielzahl von PKW-Motoren sind entsprechend viele verschiedene Abmessungen erforderlich. Nachdem der alte Ventilsitzring aus dem Zylinderkopf entfernt wurde, muss eine neue Grundbohrung in den Zylinderkopf erfolgen. Dabei darf der ursprüngliche Durchmesser nicht wesentlich vergrößert werden. Durch unsere eigene Ventilsitzring-Fertigung können wir die geringstmöglichen Außendurchmesser realisieren.